Fraktionen der Sumpflande

Für meine Spinnkampagne um die Riesen-Riesen im Weltall habe ich mal einige Fraktionen für die Sumpflande ersponnen, in denen das Abenteuer seinen Anfang nimmt…

Froschleute

Die Froschleute werden von der Außenwelt als „Wilde“ und „Monster“ abgestempelt. Tatsächlich haben sie eine komplexe Kultur, die durch eine vielfältige Mythologie über Tod und Wiedergeburt, die Organisation der jährlichen Eiablage und Sternenbeobachtung und Deutung zum Ablesen günstiger Vorzeichen gekennzeichnet ist. Die Froschleute geben Wissen und Geschichten mündlich weiter, verfügen aber auch über ein Schriftsystem aus eigens gezüchteten Flechten, die zum Wachstum in bestimmten Mustern angeregt werden.

Die Froschleute leben weitgehend nomadisch in Großfamilien und kommen nur zum Laichen an gemeinsamen Kultstätten zusammen. Bei solchen Zusammenkünften wird auch die Matriarchin bestimmt. Die Wahl erfolgt nach einem Ritualkampf unter den Bewerberinnen durch Zuquaken.

Aus dem letzten Kampf ging Urodela als Siegerin hervor. Die Unterlegene Bombina ist noch immer neidisch und sinnt auf Rache. Die Sternendeuterin Batricha haust auf einem heiligen Baum nahe der Laichgründe und berät die Matriarchin.

Zwerge

Die Zwerge des Sprengmeister-Clans leben seit Generationen in den Sümpfen. Aus dem Außenposten Ke-Indole, der zur Salpetergewinnung aus Algen diente, wurde im Lauf der Zeit eine kleine Stadt. Ein Transportweg führt in die fernen Berge. Zur Sicherung der Salpeterkarawanen werden immer wieder Heldengruppen angeheuert, unter anderem um Überfälle der Froschleute abzuwehren, die die Algentümpel als heiligen Boden betrachten. Die Zwerge betrachten die Froschleute verächtlich als tierische Wilde.

Der Posten des Salpetergevatters gilt unter den Zwergen als „Weglobeposition“, da er zwar verantwortungsvoll und einträglich ist, aber am Rand der Welt in einem Klima stattfindet, das den Zwergen eigentlich zuwider ist. Der momentane Gevatter Barius Büchspulver wurde von seinem Bruder Karbonius auf die Stelle gedrängt, der daheim in einen Machtkampf um die Führung aller Zwerge unter dem Gebirge verstrickt ist. Barius träumt von einer Heldentat, die ihn zuhause wieder ins Spiel bringt.

Sumpfelfen/ Calusthri

Die Calusthri, wie sie sich selbst nennen, leben hoch über dem Sumpf in Baumwipfeln und widmen sich der dortigen Pflanzenwelt. Schmarotzerpflanzen an den Bäumen üben eine stark halluzinogene Wirkung aus. Die Calusthri unternehmen ausgedehnte Geistreisen, die sie in andere Welten und auf ferne Planeten führen. Sie sind der Auffassung, dass diese Welt nur eine Durchgangsstation und Prüfung für ihre Seelen ist, die sich im Tod vom Körper lösen und ins All aufbrechen. Sie kommen nicht nur im Rausch zu Tode, sondern unternehmen auch immer wieder halsbrecherische Heldentaten und Mutproben, um zu prüfen, ob ihre Seelen bereits für die Befreiung bereit sind. Wer dabei umkommt, gilt als erwählt. Andere Elfen betrachten die Calusthri als bedauernswerte Drogenopfer. Überraschenderweise zeugen die Calusthri oft Kinder, die bei ihnen einen hohen Stellenwert einnehmen, handelt es sich doch um frische Seelen, die die Prüfung auf dem Weg in die andere Welt antreten dürfen. Da die derilierenden Erwachsenen sich kaum um die Kinder kümmen können, werben sie Außenstehende als Erzieher*innen an. Zudem sind sie immer auf der Suche nach Freiwilligen, die mit ihnen Kinder zeugen möchte, da sie eine kleine Gemeinschaft sind, die Inzest vermeiden möchte, was mythologisch als „Ausschüttung des Segens der Ausfahrt aus dieser Welt über alle Lebewesen“ verbrämt wird.

Menschen

Die Menschen des angrenzenden Königreichs planen seit längerem, eine befestigte Straße durch die Sümpfe zu legen, da sich auf der anderen Seite günstiger Baugrund für einen Hafen befindet, von dem aus der Verkehr zu den überseeischen Reiche bedeutend schneller vonstatten gehen könnte. Scouts und Suchtrupps ziehen immer wieder durch die Sümpfe, um Karten zu zeichnen und mögliche Routen auszukundschaften.

Harm Trittweiser ist der zäheste, skrupelloseste und kenntnisreichste Waldläufer der Sümpfe. Im Lauf der Jahre hat er viele Freunde unter den Froschleuten gewonnen und sabotiert heimlich Expeditionen, die ihre Lebensgrundlage bedrohen. Er hat sich außerdem eine leichte Rauschblüten-Sucht erworben. Die vielen mystischen Trips haben dafür gesorgt, dass er gelegentlich unverständliches Zeug redet und für einen Waldläufer eine erstaunlich philosophische Ader an den Tag legt.